ÖMA Beer GmbH
Ökologische Molkereien Allgäu
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Nachhaltigkeit in der Milch-
wirtschaft

Eine Nachhaltigkeits-Analyse mit Landwirten unserer Gesellschaftermolkereien

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Im September 2015 verabschiedeten die 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Sie bildet den globalen Rahmen für die Umwelt- und Entwicklungspolitik der kommenden 15 Jahre. Kernstück der Agenda sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die sogenannten SDGs, in denen sich alle Politikbereiche, von der Wirtschafts-, Sozial-, Umwelt- und Finanzpolitik über die Agrar- und Verbraucherpolitik bis hin zu Bereichen wie Verkehr, Städtebau, Bildung und Gesundheit wiederfinden.

Für die ÖMA ist eine zukunftsorientierte, nachhaltige Unternehmensausrichtung seit jeher fest verankert. Die Maßnahmen, mit denen wir unsere Nachhaltigkeitsanstrengungen in den Alltag bringen unterstützen diese 17 Ziele. Dies beginnt schon bei der vorgelagerten Wertschöpfungskette – bei unseren Bio-Landwirten. Durch ihr ökologisches Wirtschaften schützen sie das Grundwasser und die Bodenfruchtbarkeit. Sie sorgen für Artenvielfalt und artgerechte Tierhaltung. Kleinbäuerliche Strukturen werden aufrechterhalten und die Kulturlandschaften gepflegt. Ihre Milch wird in regionalen Molkereien verarbeitet, die hohen Wert auf Umwelt- und Sozialstandards legen und bei der Produktion auf den Einsatz aller Zusatzstoffe verzichten.
Damit dies nicht nur so dahingesagt, sondern auch belastbar ist, haben wir 2020/2021 ein Projekt gestartet. Hierfür wurden Nachhaltigkeitsanalysen mit Landwirten unserer Gesellschafter-Molkereien Allgäu Milch Käse eG aus Kimratshofen und der Allgäuer Emmentalerkäserei Leupolz eG durchgeführt. Insgesamt nahmen 126 Landwirte an der Nachhaltigkeitsanalyse teil.
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Das Projekt
Die Analyse wurde von der sfs (Sustainable Food Systems GmbH), einem von der FiBL getragenen Dienstleister, durchgeführt. Die verwendete Erhebungsmethode SMART-Farm Analysetool wurde zur Bewertung der Nachhaltigkeit von landwirtschaftlichen Betrieben und Unternehmen im Lebensmittelsektor entwickelt und beruht auf den SAFA Nachhaltigkeitsleitlinien der Vereinten Nationen. Diese definieren 58 Themenbereiche in den vier Nachhaltigkeitsdimensionen Ökologie, Ökonomie, Soziales und Unternehmensführung.

Die Umsetzer

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Bauernkäserei Leupolz
Die Allgäuer Emmentalerkäserei Leupolz eG liegt im Herzen des Allgäus, nahe dem historischen Städtchen Wangen. Die Käserei wurde 1960 als Genossenschaft gegründet und wird von 157 Milchlieferanten getragen.
Pro Jahr werden rund 48 Mio. kg Milch verarbeitet davon sind rund 13 Mio. kg Bio-Verbandsmilch.
https://www.kaeserei-leupolz.com/
logo allgaeu milch kaese kimratshofen
Allgäu Milch Käse eG
Die Genossenschaftsmolkerei Allgäu Milch Käse eG in Kimratshofen ist einer der größten Biomilch-Verarbeiter und Bergkäse-Hersteller in ganz Deutschland.
Sie ist ein Zusammenschluss von derzeit 1.045 Milchlieferanten, die alle Mitglieder sind. Dazu kommen mehr als 160 Mitarbeiter. Pro Jahr werden rund 400 Mio. kg Milch verarbeitet, davon sind 113 Mio. kg Bio-Verbandsmilch.
https://www.allmikaes.de/

Die Akteure

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Landschafts- und klimabedingt ist das Allgäu geprägt durch Grünlandwirtschaft. Die Bewirtschaftung dieser Flächen macht das Allgäu erst zu dem, was es ist – eine wunderbare Kulturlandschaft mit sanften Hügeln und glitzernden Seen. In dieser Landschaft eingebettet stehen die meist seit mehreren Generationen familiengeführten Bio-Höfe unserer Landwirte.

Sie liegen auf einer Höhe zwischen 600 - 900 Meter über dem Meer und haben im Durchschnitt 43 Milchkühe im Stall, dazu kommen rund 33 Jungtiere und Kälber.
Unsere Landwirte leben und arbeiten in einer Landschaft, die es zu erhalten gilt. Durch die Hege und Pflege der Wiesen und Felder tragen sie dazu bei, dass dieses einzigartige Kulturgut auch in Zukunft einen Fortbestand hat. Sie bestellen ihre Höfe nach den Richtlinien der jeweiligen Bioverbände, sind meist Landwirte im Haupterwerb und bewirtschaften neben dem Grünland Wälder, Streuobstwiesen und zum Teil kleine Ackerflächen. Sie betätigen sich als Imker und besitzen Brennrechte mit eigenen Kleinbrennereien.

Ein großes Augenmerk legen sie auf das Tierwohl und die Tiergesundheit. Dabei stellen sie die Grundbedürfnisse der Tiere in den Mittelpunkt und setzen auf eine Vielzahl von Komfort-Maßnahmen. Sie ermöglichen ihren Milchkühen lange Weidegänge, so dass die Tiere viel Zeit auf den üppigen Wiesen verbringen können.

Ganzheitlich denken und nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft arbeiten – das ist die Philosophie der Landwirte. Neben Gras und Heu erzeugen sie, wo möglich, auch das Kraftfutter selbst. Die Gülle wird, zum Teil durch das Einbringen von Pflanzenkohle und Steinmehl aufgewertet, als Dünger auf die Felder aufgebracht.

Ganz nebenbei finden sie die Zeit für soziales Engagement. So öffnen sie ihre Höfe für Kinderferienprogramme, bieten Hofführungen an und wirken aktiv bei der Initiative Lernort Bauernhof mit. Sie gestalten soziale Dorfstrukturen und tragen durch ihr Wirken in Vereinen und Verbänden so zu lebendigen und starken Dorfgemeinschaften bei.
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Interessant zu wissen: Die beiden Molkereien verarbeiten im Bio-Bereich ausschließlich Bio-Verbandsmilch. Entsprechend sind die Landwirte auch verbandszertifiziert. 
Mehr dazu unter Verbandsmitgliedschaften

Die Erkenntnisse

Einen Auszug der Erkenntnisse und Ergebnisse ist hier in Stichworten aufgeführt. Ausführliche Informationen können in der Broschüre nachgelesen werden.
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Das Allgäu isst Grün

Dauergrünland
92,5% der Flächenausstattung ist Grünland das wichtige ökologische Funktionen aufweist:
• geringe Bodenerosion
• ausgezeichneter Wasserspeicher
• Klimaschutz durch hohen Humusanteil

Biodiversität
• erhalt der Pflanzenvielfalt durch extensive, ökologische Bewirtschaftung
• Beteiligung an Förderprogrammen FAKT oder KULAP

Flächenbindung
• Flächengebundene Viehhaltung verhindert Überdüngung
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Tierwohl

Herdenstruktur
• durchschnittlich 43 Milchkühe
• durchschnittliche Milchleistung 6.600 kg
• höheres Durchschnittslebensalter

Stallsysteme
• 83% halten ihre Milchkühe in Laufställen
• hoher Tierkomfort
• zwischen 175 bis 235 Weidetage
• 62% der Jungtiere verbringen den Sommer auf den Alpen

Antibiotikaeinsatz
• genaue Regelung durch die Richtlinien der Verbände
• keine vorbeugenden Maßnahmen
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Energie

Stromerzeugung
Produktion von regenerativer Energie über den Eigenbedarf hinaus durch:
• Biogasanlagen
• Photovoltaik
• Windkraft
• Wasserkraft
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Dorfstrukturen

Berufsausbildung
Landwirt - ein vielseitiger und abwechslungsreicher Beruf
• Hauptaufgabe: Erzeugung von hochwertigen Lebensmitteln
• 71% haben mindestens den Abschluss staatlich geprüfter Wirtschafter für den Landbau

Soziales Engagement
Die Landwirte sind stark in das soziale dörfliche Leben integriert
• Feuerwehr, Musik & Brauchtum
• Vereinsfunktionen, Gemeinderat
• Ausbildungsbetriebe
• Green Care auf den Höfen
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Die Ergebnisse der Analyse wurden in einem Bericht zusammengefasst. Diesen können Sie hier herunterladen:
Nachhaltigkeit in der Milchwirtschaft - Ein Ergebnisbericht

Gerne erhalten Sie auch gedruckte Exemplare. Diese können Sie per E-Mail anfordern.